Bali-Reise Frühling 1994
Vom
19. April bis zum 2. Mai 1994 besuchten meine Frau und ich die "Trauminsel" Bali.
Zu dieser Reise kamen wir fast wie
die "Jungfrau zum Kind", denn kaum waren wir nach einem Urlaub wieder
zuhause, fragte uns eine Kollegin, ob wir Interesse an einer Bali-Reise
hätten. Sie habe eine 10-tägige Bali-Reise als 1.Preis in
einer Tombola gewonnen, könne sie aber wegen Flugangst nicht
antreten. Nach kurzer Bedenkzeit kauften wir ihr diese Reise ab und
verlängerten sie im Reisebüro auf 14 Tage, denn auf Grund der
sehr grossen Distanz gehen doch jeweils fast 2 Tage Reizezeit drauf.
Wir planten innerhalb der knapp 2 Wochen mehrere geführte
Tages-Touren zu unternehmen, um Land, Leute und Kultur
kennenzulernen und auch besser zu verstehen.
Anreise (19. bis 20.4.94):
Unser Reiseplan sieht vor, innerhalb von 1 1/2 Tagen in unserem Hotel in Kuta Bali einzutreffen (effektive Reisezeit knapp. 24 Stunden, weil wir nach Osten fliegen vergehen aber Tageszeitmässig ca. 32 Stunden):
Abflug
Zürich 14:10h Flug BI
082 (Royal Brunei
Air) nach Bandar Seri Begawan ( Brunei)
1. Zwischenlandung Bahrain 22:20h Weiterflug
23:20h
2. Zwischenlandung Kuala Lumpur 11:40h Weiterflug 12:40h
Ankunft Bandar Seri Begawan ( Brunei) 15:00h (Umsteigen in eine kleinere Maschine)
Weiterflug
Brunei
16:20h Flug BI 753 (Royal Brunei Air) nach Denpasar (Bali)
Ankunft
Denpasar
(Bali) 18:50h
Beim
Überfliegen der Insel Borneo fällt unser Flugzeug völlig
überraschend in ein "Luftloch" und fällt so schnell nach
unten, dass der Kaffee, den wir gerade kurz zuvor serviert bekommen
haben, jä die Tasse in Richtung nach oben verlässt um
hinterher wieder herunter zu platschen. Nur bei mir gings leider nicht
mehr geanu in die Tasse, sondern statt dessen auf die helle Hose!
Gottseidank waren wir wie gewohnt angeschnallt, denn anderen, nicht
angeschnallten Passagieren, ist es gar nicht gut bekommen.
Vom
Flughafen möchten wir schnellstmöglich in unser Hotel
"Bintang Bali" heute das "Ramada Bintag", die Reise war ja trotz Luxusservice in den komfortablen Flugzeugen der Royal Brunei Air auf Grund der langen Dauer doch ziemlich anstregned.
Doch Träger reissen uns das Gepäck buchstäblich aus den Händen und faseln alle was von Taxi.
Ich versuche ihnen in Englisch zu erklären, dass wir kein Taxi wollen, sondern auf unseren Transferbus vom Hotel
warten. Doch alle wollen unsere Habe unbedingt zu den Taxiständen
zerren. Um keinen Streit vom Zaun zu brechen, lasse ich sie die Taschen
dahin bringen wobei ich aber weder Handtasche noch Kamerakoffer aus den
Händen gebe.
Als dann aber jeder für die paar Schritte auch 10 US-Dollar haben wollte, da platzt mir dann doch der Kragen.
Ich sage ihnen barsch, dass ich genau wisse, wieviel ihr Angebot koste (weil es gross in
der Ankunftshalle angeschrieben steht) und dass ich sie nur nach
diesem Tarif und in Landeswährung Rupiah bezahlen würde (die
Träger gehen immer davon aus, dass ankommende Feriengäste
noch gar nicht über Geld in der Landeswährung verfügen
und weil sie übermüdet sind und nur noch ihre Ruhe wollen
dann den geforderten Betrag ohne zu murren bezahlen).
Das "Ramada Bintang" damals noch unter der Bezeichnung "Bintang Bali Hotel" ist ein sehr grosszügig angelegter
Hotelkomplex in Tuban mit verschiedenen verschachtelt angeordneten
Gebäuden, wie man aus der Satellitenperspektive sehr gut sehen
kann (Google Earth).
Endlich im Fünfsterne-Hotel* angekommen, gibts ein "kleines"
Problem: Unser Zimmer ist nicht frei, weil die Gäste die es
belegen, ihre Abreise verschieben mussten.
Es gibt allerdings eine mehr als gerechte "Ersatzlösung": Wir
dürfen für die erste Nacht statt unserem gebuchten
Luxuszimmer, eine Mehrzimmersuite belegen!
* (Das Ramada Bintang hat heute leider nur noch 4 Sterne).
Am nächsten Morgen nach einem geradezu "göttlichen"
Frühstück" vom unerschöpflichen Buffet, welches wirklich
für jeden Geschmack alles bietet, beziehen wir unser gebuchtes
Zimmer.
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Ausser der Handtaschen dürfen wir nichts selbst tragen, jeder
Menge Zimmermädchen und Hotelburschen verfrachten alles in den
richtigen Hoteltrakt und verneigen sich jedesmal wenn sie uns sehen.
Diese für unsere Verhältnisse "übertriebene" schon fast
unterwürfige Höflichkeit gibt uns schon ein bisschen zu
denken.
Abendspaziergang:
Wir erkunden die nähere Umgebung des Hotels und stossen bei der
Suche nach einer Gelegenheit zum Nachtessen auf ein eigenartiges
Restaurant. Es gleicht einer Mischung von Supermarkt und Esslokal, denn
am Eingang stehen Einkaufswagen, aber das ganze macht irgendwie
trotzdem den Eindruck eines gehobeneren Lokals.
Also nichts wie rein, wer wagt gewinnt! Wir werden schon
herausfinden wie das hier abläuft. Aha, Kühlregale mit den
feinsten Sachen aus dem Meer, Regale mit frischen Gemüsen und
Salaten, Kühltheken mit zartem Fleisch, usw...
Wir finden sogar einen edlen Tropfen französischen Weisswein, der
wie sich herausstellt mehr kostet als das ganze Nachtessen für
zwei Personen. Dann geht's zur Kasse wo man alles bezahlt und auch
gleich alles abgibt. Den Wein und das Mineralwasser übernimmt der
Kellner, die Lebensmittel wandern in die gleich dahinter angrenzende
verglaste Küche, wo Haubenköche das Ganze in ein lukullisches
Mahl verwandeln, welches dann von gut geschultem Servicepersonal
gekonnt gereicht wird.
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Nach diesem exotischen Nachtessen machen wir noch einen Spaziergang auf
dem weitläufigen Hotelgelände mit herrlichen Poolanlagen.
Wir erkunden unsere Hotelanlage:
Unsere
Neugier führt uns rund um die Hotelanlage. Sie ist überall
mit Grünanlagen, Büschen und verschiedenen Bäumen
durchsetzt. Es gibt einen grossen Park, zwei Tennisplätze und
einen hoteleigenen Sandstrand mit uniformiertem Bewachungspersonal.
Ein traumhaftes Früstücksbuffet:
Das Bintang bali Hotel bietet wirklich alles was man sich überhaupt an einem Frühstücksbuffet vorstellen kann.
Balinesische Kultur pur:
Wir fragen im Hotel nach einem deutschsprechenden Reiseführer und
finden so einen sympatischen Balinesen, welcher ein wenig Deutsch und
gut Englisch spricht. Das Deutsch hat es sich im Selbststudium
angeeignet wie er uns erklärt.
Wir schildern ihm unsere Wünsche was mehrere Ausflüge
anbelangt und dass wir dabei gern Land und Leute sowie die balinsische
Kultur besser kennelernen möchten. Der Reiseführer G.Aria von Vayatour macht uns einige
Vorschläge für Tagestouren und organisiert nur für uns zwei einen klimatisierten Kleinbus mit Chauffeur.
1. Tour
Die erste Tagestour führt uns via die Hauptstadt Denpasar zu einer
traditionellen Tanzveranstaltung des
Kesiman Barong & Kris Dance
(Catur Eka Bhudi) in Batubulan nördlich von Sanur.
Als nächstes besuchen wir eine Gold und Silberschmiede in Celuk, wo Ruth
endlich ihren langersehnten grossen Sternsaphir findet. Die
Goldschmiede ist ein staatlich geführtes und kontrolliertes
Unternehmen zur Förderung und Erhaltung ders einheimischen
Handwerks. Man kann hier grössere Einkäufe problemlos mit der
AMEXCO Karte bezahlen.
Wir fahren weiter über Sukawati nach Pejeng einer grösseren Stadt etwas weiter im Landesinneren.
Dort dürfen wir das Haus einer Grossfamilie besuchen.
In Mas besichtigen wir auch eine Holzschnitzerei, wo die typisch
balinesischen Holzfiguren als Stand- oder Wandschmuck in Handarbeit
hergestellt werden.
Der Ausflug führt uns weiter über Kedisan in die Vulkangegend des Gunung Batur.
Im ländlichen Dorf.
Wir besuchen eine Farm, wo verschiedene Früchte, Gemüse und Gewürze angebaut werden.
Bei den Reisbauern.
Auf der Rückfahrt besuchen wir die Tempelanlage von Gunung Kawi Sebatu.
Im hügeligen Landesinnern, der grünen Seele Balis, bestaunen
wir immer wieder die kunstvollen Terrassenbauten der Reisfelder. Kunst,
vor allem Handwerkskunst, hat hier einen grossen Stellenwert und wird
von Generation zu Generation weitergegeben.
2.Tour
Die zweite Tagestour führt uns wieder über Denpasar zu einer Handstickerei und Handweberei in der Gegend von Lukluk.
Kreative
Künstler zeichnen mit Bleistift die kompilzierten Muster und
Blumensujets auf die weissen Stoffe, welche anschliessned von Frauen in
geschikter Handarbeit bestickt werden.
Weberinnen fertigen auf den primitiv anmutenden Handwebstühlen die schönsten Stoffe.
Ungefähr 4 km südöstlich von Ubud liegt die Elefantenhöhe Goa Gajah. Die Höhle stammt aus dem achten Jahrhundert und ist eine der ältesten Überreste balinesischer Geschichte.
Weiter führt uns der Tagesausflug zur Tempelanlage Pura Taman Saraswati in Ubud wo wir das Glück haben, dass gerade ein grosses farbenfrohes Opferfest statfindet.
In Ubud besuchen wir auch den Affenwald, der wie die meisten touristischen Orte auch mit einem Markt verbunden ist.
Auf
dem Rückweg an die Südküste begegnen wir wieder mehreren
farbenprächtigen Prozessionen, denn heute ist ein religiöser Feiertag.
Am Abend wollen wir den Sonnenuntergang am berühmten Pura Tanah Lot an der Küste geniessen.
Ausflug in die Stadt
Wir
machen einen Ausflug in die Stadt Kuta. Auch dort besuchen wir einen
Tempel. Überall in der Stadt gibt es Schreine, denn die Balinesen
sind sehr religiös. 90% der balinesischen Bevölkerung sind
Hinduisten. Offiziell heisst ihre Religion Agama Hindu Dharma.
Die
Hauptverkehrsmittel sind kleine Motorräder und Kleinwagen, auch
Minijeeps sind sehr beliebt. Es fahren aber auch Busse, doch als
Tourist empfiehlt sich das Taxi, wobei man allerdings in Kauf nehmen
muss, dass man vor den Taxiständen von den jungen Burschen fast
schon genötigt wird in das Taxi einzusteigen für welches sie
anwerben.
Due Stadt Kuta hat einen sehr schönen und
berühmten Sandstrand "Kuta-Beach", der vor allem auch von der
einheimischen Bevölkerung genutzt wird.
Händler am Strand
Am Strand vor unserem Hotel gibt es jeden Tag Händler und Händlerinnen die ihre Ware feilbieten.
Es ist ihnen allersdings untersagt den abgegrenzten Hotelstrand, welcher von Wachpersonal kontrolliert wird, zu betreten.
3.Tour
Die dritte Tagestour führt uns quer über die Insel in den Norden.
Es
hat inder Nacht zuvor geregnet und der Urwald dampft richtig aber unser
Reiseführer verspricht uns einen herrlichen Tag., womit er nicht
zuviel versprochen hat.
Unterwegs machen wir auf einem Landmarkt halt.
Unser nächstes Ziel ist der Tempel von Pura Ulun Danu Bratan. Er liegt am Ufer des Bratan-Sees bezw. im Bratan-See und besteht eigentlich aus einem Komplex von vier Tempeln:
Lingga Petak Tempel, Penataran Pucak Mangu Tempel, Terate Bang Tempel und Dalem Purwa Tempel.
Wir fahren weiter nach Norden zum Git Git
Wasserfall. Es ist der bekannteste und wohl auch der schönste
Wasserfall auf Bali.
Vom Parkplatz sind es ca. 10 Minuten Fussmarsch
bis zum Wasserfall.
Endlich
erreichen wir Balis Nordküste. Erst jetzt fällt uns so
richtig auf, dass die Sonne hier ihre Bahn im Norden dreht, denn Bali
liegt schon leicht südlich des Aequators. Den Aequator hatten wir
über der Insel Borneo im Flugzeug überquert.
Auf
dem Rückweg fahren wir auf einer weiter westlich gelegenen Route
zurück und passieren unterwegs ausgedehnte Reisterrassen.
Rückreise (2. bis 3.5.94):
Die zwei Wochen sind leider viel zu schnell vergangen. Es ist der 2. Mai 1994 und unser Rückflugtag.
Der Transferbus unseres Hotels bringt uns wieder zum Flughafen.
Wir kaufen noch Tee ein und stellen dabei fest, dass wir noch einiges an Rupien übrig haben.
Unsere
Maschine startet pünklich am Mittag um 12:00h. Wir haben gute
Plätze und so gelingen mir noch einige tolle Abflugbilder.
Unser Flug führt wieder über Bandar Seri Begawan (Brunei), Kuala Lumpur (Malaysia) und Bahrain zurück nach Zürich.
Fotos:
Die Fotos wurden gemacht mit:
Spiegelreflexkamera Minolta Dynax 5000 i
Reisekamera Rollei B35
Filmmaterial
Agfa 100 und 200
ASA Negativfilm 24x36mm
Eingescannt mit Reflecta CrystalScan 7200 mit ICE Technology
Alle Fotos sind urheberrechtlich geschützt.
Copyright ©2007 Rolf Baldegger