Oregon 95

Tag 14: (15.9. Freitag)

11. Tag im Auto:

Tagesetappe: 239 Meilen (ca. 400km)

Das Motel in Fossil (1) war nun bei Tageslicht betrachtet wirklich etwas zu unsauber und deshalb verzichten wir auf die Duscherei. Wir fahren weiter zum 2. Monument der "}Fossil Beds" direkt an der Grenze zwischen Wheeler County und Wasco County. Countys sind wie bei uns Bezirke und haben auch eine eigene Verwaltung und eigene Sherrifs. Beim National Monument "Clarno Unit" machen wir eine Rast und einen kleinen Spaziergang den eindrücklichen Felsformationen entlang. Die Warntafel wegen Schlangen macht uns keine Angst. Wir treten einfach mit festerem Schritt auf. Auf dem beschilderten Lehrpfad kann man verschiedene Gesteinsformationen sowie versteinerte Blätter und Knochen mitten im Gestein erkennen.

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Nach einigen Fotos der palisadenförmigen Klippen geht die Fahrt weiter nach Antelope (2) einem Ort mit 45 Einwohnern. Gottseidank gibt es neben dem Café auch eine alte Tankstelle, denn wir brauchen dringend Benzin f\ür unsere nächste sehr abgelegene Wegstrecke. Im Café hängt ein Schild mit der Aufschrift: "Where a hell is Antelope?", zu deutsch "Wo zur Hölle ist Antelope?" Sehr treffend, wenn man bedenkt wie klein und abgelegen dieses Kaff liegt. Auf einem anderen Schild steht: "Save Antelope! Make your damm'n business elsewhere!", was bedeutet, dass fremde Geschäftsleute nicht besonders willkommen sind. Als Touristen sind wir aber herzlich willkommen und der Wirt tankt auch unser Auto auf. Als er feststellt, dass ziemlich viel Sprit Platz hat, gibt er mir den guten Rat nicht zu weit ohne Auftanken zu fahren, denn Tankstellen seien in dieser Gegend eine rare Sache. Vor dem Café fährt ein Mann mit einem eigenartigen Vehikel vor. Es ist ein auf Motorrad basierendes 6x6 Gefährt mit einer kleinen Ladefläche auf der ein stolzer Pudel sitzt.

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Nach einem Besuch des kleinen Postgebäudes (wegen der obligaten Postkarten) fahren wir ein kleines Stück zurück um dann auf eine staubige Strasse in Richtung Süden abzubiegen. Es geht in die Gegend der "Horse Heaven Hills" welche ihrem Namen alle Ehre machen, denn es ist ein wirkliches Paradies für Pferde. Soweit das Auge reicht kein Zaun und nur zwei oder drei einsame Farmen. Ruth verzichtet in Folge der extremen Brandgefahr gern freiwillig auf das Rauchen. Die Fahrt geht über sanfte Hügel und durch abgelegene Täler.

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Ein Schild am Strassenrand weist darauf hin, dass wenn man hier sein Feuer nicht ausmacht, man das Talende nie erreicht ohne vom Feuer eingeholt zu werden. Langsam sehne ich mich danach aus dieser Gegend, die zur Falle werden kann, herauszukommen. Auf der Höhe eines kleinen Passes entdecken wir eine alte, halb zerfallene Silbermine. Neuere Schutthaufen und tiefe Lastwagenspuren lassen aber darauf schliessen, dass noch heute in dieser gottverlassenen Gegend geschürft wird. Da weit und breit niemand zu sehen ist vermuten wir Hobbyschürfer die an den Wochenenden versuchen noch etwas Silber zu finden.

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Einige farbige Gesteinsschichten lassen die Nähe der nächsten "Fossil Beds" erahnen. Endlich gegen Mittag kommen wir wieder an eine Farm und die Gegend dem kleinen Füsschen entlang wird wieder grün. In der Nähe von Mitchel (3) treffen wir endlich auf die "Painted Hills".

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Durch den "Ochoco National Forest" fahren wir über Prineville (4) und Redmond (5) nach Sisters (6) wo wir übernachten wollen. In dem typischen Winterkurort mit einem Ambiente wie Davos finden wir leider kein Motel und fahren weiter nach Camp Sherman (7) wo aber auch schon alles besetzt ist. Kein Wunder, denn das meist aus schönen Blockhäusern bestehende Ferienidyll liegt an einem herrlichen Forellenbächlein mitten im Wald. Wir fahren zurück nach Sisters wo wir den Grund für die ausgebuchten Hotels und Motels herausfinden. An diesem Wochenende findet ein Jazzfestival statt. Mein Entschluss bis nach Redmond zurückzufahren (ca. 20 Meilen) wird mit einem freien AAA Motel belohnt. Endlich eine saubere Dusche!! Anschliessend gehen wir mexikanisch Essen.