Oregon 95

Tag 22: (23.9. Samstag)

19. Tag im Auto:

Tagesetappe: 203 Meilen (ca. 340km)

In Tillamook (1) besuchen wir am Morgen das Pioneer-Museum wo wir uns auch in das Gästebuch eintragen. Das Museum zeigt viel über die Besiedlung dieser Gegend. Neben alten Wohnungseinrichtungen der ersten Trapper sind auch viele indianische Gegenstände ausgestellt. Die glorreiche Entstehung des Erholungsgebietes auf der Ferienhalbinsel Oceanside sowie deren trauriger Untergang sind dokumentiert. In Rockaway Beach (2) machen wir eine Kaffeepause bei typisch amerikanischem (dünnem) Kaffee und feinen Schokolade-Donuts. Zum Glück ist das Morgenwetter heute besser, wir haben ausnahmsweise keinen Nebel und können endlich bereits am Morgen einiges von der Küste sehen. Doch wir haben uns schon zu früh gefreut, denn bei dem Ort Wheeler (3) müssen wir leider den legendären Highway 101 verlassen und einer Umleitung auf der Landstrasse 53 ins Landesinnere folgen. Anscheinend ist die Küstenstrasse weiter vorne wegen Bauarbeiten gesperrt. Wir folgen der kurvenreichen Strasse über einen kleinen Pass bis wir bei Mecanicum Junction (4) auf den Highway 26 treffen dem wir wieder in Richtung Küste folgen. Als Entschädigung für diesen unerwarteten Umweg entdecken wir dafür auf der rechten Seite ein Hinweisschild zum "Sitka-Tree" der grössten Sitka-Tanne in den USA. Wir drehen sofort um und fahren ein kleines Stück zurück bis wir den Abzweiger finden, wo wir einem schmalen Strässchen bis zu einem Parkplatz im Wald folgen. Und da steht sie: Eine mächtige Kiefer nicht ganz so hoch wie die Redwood-Bäume aber mit einem gewaltigen Stammdurchmesser von über 6m. Ich lasse mich von Ruth auf dem hözernen Podium fotografieren welches rund um den Kiefernstamm führt. Als eine Gruppe japanischer Touristen eintrifft machen wir uns auf die Weiterfahrt. Bei Cannon Beach Junction (5) treffen wir wieder auf die Küstenstrasse 101 und fahren in Richtung Süden zurück, da wir nirgends eine Absperrung vorfinden. Wir passieren das Küstenstädtchen Cannon Beach, wo im Sommer jeweils ein grosser Wettbewerb im Sandburgenbauen stattfindet, und folgen der 101 weiter bis zum Tolowana Park. Wir parkieren auf einem der grossen Parkplätze von wo aus man einen herrlichen Ausblick auf den "Heystack Rock" hat.

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Der riesige Felsbrocken direkt vor dem Strand ist mit seiner Höhe von über 300m der drittgrösste Felsmonolyth der Erde. Anschliessend geht es wieder zurück nach Cannon Beach und auf der 101 weiter über Seaside nach Warrenton wo wir nach links abbiegen und in Richtung Fort Stevens bis zum Ende der Landzunge fahren wo sich beim Clatsop Spit ein grosser Naturpark für Seevögel befindet. Von der hölzernen Aussichtsplattform aus sieht man wie die Wellen des Pazifiks gegen die Wassermassen des in das Meer mündenden Columbia River kämpfen. Es braucht schon einigen Mut mit den kleinen Fischerbooten an dieser Stelle aufs Meer hinaus zu fahren, denn die Wellen sind gewaltig. Nach einer kurzen Rast mit Zwischenverpflegung aus der Kühlbox fahren wir wieder zurück zur 101, die hier auch Highway 26 heisst, und dann südlich der langen "West Bridge" auf dem sogenannten 101 Bus zum Fort Clatsop (6).

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Es ist eine originalgetreue Nachbildung des ersten Forts welches die Pioniere Lewis und Clark errichten liessen und somit den äussersten Vorposten an der Westküste schufen. Es sind zwei lange einander gegenüberliegende Blockhäuser die auf beiden Seiten mit einem Palisadenzaun verbunden sind und so eine kleine Festung bilden. Über Miles Crossing gelangen wir zur Westseite der Hafenstadt Astoria (7) welche man auf dem üblichen Weg von der 101 aus über eine sehr lange Stahlbrücke (West Bridge) erreicht. Wir fahren auf den berühmten Stadthügel wo der Astoria Column steht. Das ist eine ca.25 m hohe Säule mit spiralförmig angeordneten Fresken welche die Geschichte der Indianer darstellt. Von diesem Park aus haben wir eine überwältigende Aussicht über die Stadt und die 6km lange "Astoria Bridge" die Oregon über den Columbia River mit Washington verbindet. Die imposante Stahlbrücke ist auf der Stadtseite so hoch, dass selbst grosse Frachter müelos unten durchfahren können. Nach einen Shoppinghalt in der ehemaligen Frachthalle Pier 11, wo es Restaurants und einige Läden gibt, überqueren wir den Columbia River auf der imposanten "Astoria Bridge" und fahren bei }Megler (8) wieder auf den Boden Washingtons. Dann folgen wir ein Stück dem Nordufer des Columbia River aufwärts der hier eine Breite von fast 10km erreicht. Es entfernt sich die Strasse 401 vom Fluss und führt nach Norden wo sie bei Naselle (9) auf den Highway 4 trifft. Dieser führt nach ca. 30km bei Cathlamet (10) wieder an den Columbia River zurück. Wir entdecken einen alten verrosteten Stahlponton der dreistöckig mit Containern und allem Möglichen beladen ist. Er wird von einem dagegen klein scheinenden Schleppper geschoben. Gegen Abend erreichen wir bei Kelso (11) den Interstate Highway I 5 auf welchem wir via Longview (12) bis nach Castle Rock (13) fahren wo wir bereits vor fast drei Wochen schon einmal waren. Wir wollen morgen unbedingt nochmals einen Ausflug zum Mt. St.Helens machen, denn wir hoffen immer noch auf die Möglichkeit einige gute Fotos zu machen.