Oregon 95

Tag 24: (25.9. Montag)

21. Tag im Auto:

Tagesetappe: 210 Meilen (ca. 350km)

Nachts hat es geregnet und ich versuche am Morgen die Scheiben unseres Autos mit Haushaltpapier einigermassen zu reinigen, den Regen und Staub haben ein hartnäckiges Geklebe ergeben. Wir fahren bei strahlendem Sonnenschein (wir haben immerhin schon seit 19 Tagen schönes Wetter) durch ländliche Gegenden mit tiefgrünen Wiesen und schattigen Wäldern auf der 223 S von Dallas OR (1) über Kings Valley (2) nach Wren wo wir in den Highway 20 einbiegen. Dem folgen wir bis Corvallis (3) am Williamette River. Von da geht's in Richtung Osten auf der Landstrasse 34, welche eine Abkürzung ist um Albany auszulassen, nach Lebanon (4) wo wir unseren üblichen morgenlichen Kaffeehalt machen. Wieder einmal suchen wir ein US Post Office um die obligaten Postkarten abzuschicken und anschliessend eine Bank um die Reisekasse durch das Einlösen der letzten American Express Traveller Checks aufzubessern. Dann folgen wir wieder südostwärts dem Highway 20 bis Sweet Home (5), einem typisch amerikanischem Strassenstädtchen (praktisch alle Häuser liegen links und rechts der Hauptstrasse) mit wundervoll durch Landschaftsbilder bemalten Häuserfronten. Kurz hinter Sweet Home bei Foster machen wir einen Foto- und Rauchalt beim Foster Lake Stausee.

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Uns fällt auf, dass die meisten Stauwehre und Kraftwerke in Oregon während des 2.Weltkriegs durch die Armee erbaut wurden. Kein Wunder, denn an der Westküste befanden sich zu damaliger Zeit die meisten grossen Werften für den Bau der Flugzeugträger und Schlachtschiffe. Als wir via Cascadia weiter ostwärts in Richtung Williamette National Forest fahren nimmt die Bewölkung dauernd zu. Während die Strasse im dunklen Wald stetig zu steigen beginnt, setzt ein leichter Nieselregen ein. Zwischendurch scheint aber immer wieder einmal die Sonne durch und zaubert eine phantastische Stimmung auf die dampfende Strasse und das nun noch dunkler scheinende Grün der Tannen. In den steilen Wänden neben den Serpentinen gibt es eine Menge grün schillernder Steine und ich muss anhalten damit Ruth sich ein Souvenier einpacken kann. Wir passieren die Menagerie Wilderness (6), lassen den Iron Mountain links liegen und erreichen nach Überquerung des Tombstone Passes (1400m) eine Gegend die sich Lost Prairie nennt. Es ist aber weit und breit keine Prärie zu sehen sondern nur dichter Wald. Beim Fish Lake treffen wir auf die Einmündung der Landstrasse 126 auf welcher wir schon einmal am 15. Reisetag bei der Tour zum Mc Kenzie Pass gefahren waren. Diesmal fahren wir in entgegengesetzter Richtung bis zur Abzweigung der Landstrasse 22 welcher wir in Richtung Norden folgen. Wir fahren längere Zeit hinter einem Log Truck (Langholztransport) her und warten auf eine günstige Überholgelegenheit. Unterdessen setzt wieder der Regen ein welcher erst aufhört als wir den Detroit Lake (7) erreichen. Detroit OR ist ein verschlafener, kleiner Ort mit vielen Ferienhäuschen. Wir machen Halt bei einem weiter vorne am Stausee gelegenen RV-Park (Road Vehicle = Wohnmobil) und besichtigen die Standplätze. Die Idee das nächste Mal mit einem Motorhome in dieser Gegend herumzufahren lässt uns nicht mehr los. Ruth besorgt sich eine Informationsbroschüre mit den Adressen für entsprechende Auskünfte. In Mehama (8) kurz vor Salem (9) der Hauptstadt von Oregon beginnt es erneut zu regnen. Unser sehr dreckiges Auto hat es mehr als nötig. Als wir auf der mehrspurigen Strasse die Stadt erreichen, wo wir den einzigen Unfall unserer Ferienreise sehen (wir haben immerhin über 6000km zurückgelegt), scheint schon wieder die Sonne. Beim leicht zu findenden Visitor Center besorgen wir uns einen der Gratisstadtpläne auf welchem wir mühelos ein zentral gelegenes Motel finden und auch ein preiswertes, sauberes Zimmer bekommen. Anschliessend machen wir noch einen Einkaufsbummel in die City, denn ich möchte noch eine Reisetasche und eine Staatsflagge von Oregon kaufen. Nach einiger Sucherei finde ich endlich in einem Reisebüro die langersehnte blaue Flagge von Oregon und dazu auch noch kleine Flaggen aller von uns an der Westküste besuchten Staaten: Oregon, Washington, Idaho und Kalifornien. Als wir ein grosses Einkaufszentrum verlassen staunen wir nicht schlecht, denn wir stellen fest, dass es 20m weiter vorne in Strömen regnet aber von da an wo wir stehen ist die Strasse trocken. Nach einem gediegenen italienischen Nachtessen mit feinstem Cabernet Rotwein aus Oregon (von Knudsen) schlafen wir zum letztenmal in einem Motel, denn morgen geht es zurück nach Portland wo wir die letzten drei Nächte in einem Hotel verbringen wollen.

Oregon

Washington

Idaho

California

Die Flaggen sind von der Homepage: http://www.usflag.org/toc.flags.html