Oregon 95

Tag 3: (4.9. Montag)

2. Tag im Zug:

Bei einem längeren Aufenthalt in Denver CO, wo der Zug aufgeteilt wird, kann ich die Zugskomposition genauer betrachten und wir können uns etwas die Füsse vertreten. Auch von den Rauchern wird die längere Fahrpause sehr begrüsst. Aus dem ursprünglichen "Pioneer" wird der "Desert Wind" ausgekoppelt welcher in südwestlicher Richtung nach Kalifornien bis San Francisco fährt. Die andere Hälfte fährt als "Pioneer" weiter in nordwestlicher Richtung nach Portland Oregon und weiter nach Seattle Washington. Der Luxuszug wird von zwei schweren 6-achsigen dieselelektrischen Lokomotiven gezogen. Alle Wagen verfügen über gummibeschichtete sehr grosse Räder mit modernen innenbelüfteten Scheibenbremsen. Das ist auch der Grund weshalb der Zug sehr leise und komfortabel durch die Gegend rauscht. Alle Schlafwagen sind mit einer gratis Kaffeebar (wo es auch Orangensaft gibt), drei WC's und einer Duschkabine ausgestattet wo am Morgen ein ziemlicher Andrang herrscht. Alles ist relativ sauber und es wird laufend frische Frottéewäsche zur Verfügung gestellt.

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Die schneebedeckten Rocky Mountains sind sehr nahe als die Fahrt mit dem nun etwas kürzeren Zug in Richtung Norden weitergeht. Wir fahren durch weite grüne Felder mit Zuckerrüben und Kartoffeln. Nach Greeley wird die Gegend karger und die Maisfelder werden durch Grassteppe abgelöst auf welchen wir tatsächlich Büffel vorfinden. Sie gehören allerdings zu einer Büffelfarm so teilt uns der Zugbegleiter über Lautsprecher mit. Ab Laramie wird das Hochland öde und wir durchqueren das Wyoming Basin wo der Zug stundenlang geradeaus fährt. Kurz vor dem Einnachten erleben wir ein heftiges Gewitter mit sagenhaften Wolkengebilden und schönen Blitzen. Ein Platzregen wäscht die staubigen Fenster unseres Zuges, so dass am anderen Tag wieder gute Bilder möglich sein sollten. Ich schlafe die zweite Nacht noch besser wobei ich gemäss Ruth wie ein Bär schnarche. Nachts passieren wir Boise ID und erreichen am frühen Morgen die Staatsgrenze von Oregon. Wir stehen kurz vor 6:00 Uhr auf um die neue Landschaft zu geniessen.

Zurückgelegte Stecke: 1984 Meilen (ca. 3200km), totale Fahrzeit: 37h.